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Interview mit Golf-Profi Nico Horder

BELIEVE IN YOUR TRAINING steht nicht nur für die vielen Trainern aus verschiedensten Fachgebieten rund um den Leistungssport, sondern viel mehr natürlich auch für die Athleten, mit denen wir zusammenarbeiten.

Unser Athlet Nico Horder ist derzeit noch mit seinem Stipendium in Amerika und arbeitet fleißig daran, seine Skills weiter zu verbessern, um dem Traum Profi-Golfer immer näher zu kommen.

Er hat sich exklusiv für uns Zeit genommen und gibt uns Einblicke in sein Leben als Student-Athlete am College.

1. Wie ist die aktuelle Lage für dich in den USA? Fühlst du dich wohl?

Unser Team wird immer stärker und stärker und es macht Spaß, sich gemeinsam mit den Teammates zu entwickeln. Dementsprechend fühle ich mich wohl, auch wenn ab und Differenzen zwischen Teammates entstehen. Aber das ist normal, wenn man sich 24/7 sieht. Coronabedingt ist auch alles wieder normal, also das Leben ist eigentlich genau wie davor. Wir sind jetzt gerade auf dem Weg zum letzten Turnier in der regular-season und gehen dann in 2 Wochen in die Post Season, ab da ist dann alles sehr spontan und Momentabhängig, wie weit wir dieses Jahr kommen. Letztes Jahr sind wir ziemlich weit gekommen und arbeiten gerade gut daran, die Saison besser abzuschneiden als letztes Jahr.

2. Ist es für dich gut möglich College und Sport miteinander zu verbinden?

Ich glaube nirgendwo geht es besser, Uni und Sport zu vereinbaren. In keinem anderen Land hat der Sport so einen hohen Stellenwert wie hier und deshalb ist die Uni eigentlich ziemlich gut auf die täglichen Abläufe von Student-Athlete’s abgestimmt: in der Früh Workouts, vormittags Uni, und ab Lunchtime nur noch Training. Ich muss auch ehrlich sagen, dass die Uni-Lernerei, glaube ich, ein bisschen leichter ist als in Deutschland.  Zum Beispiel ermöglicht das mehr Freizeit bzw. Trainingszeit. Klar hat man hier auch oft stressigere Wochen, aber das kommt ganz drauf an, was für Kurse man belegt.

 


Nico Horder in Action.

3. Wie sieht ein klassischer Tag für dich aktuell aus?

Im Moment versuche ich mich an meine tägliche Routine zu halten, auch wenn das an manchen Tagen schwerer ist mit dem Lernen etc. Ich stehe im Normalfall um 5:30 Uhr auf und mache erstmal ca. eine Stunde lang TPI (Titelst Performance Institute) Workouts, die speziell auf meine technischen Bewegungen und Muster meines Körpers angepasst sind, um die Mobilität und Bewegung im Schwung besser zu erreichen. Danach ein kräftiges Frühstück und ca. eine halbe bis ganze Stunde Schwung-Übungen am Spiegel oder Putts in meinem Apartment. Ab dann ist eigentlich bis 11:30/12:00 Uhr Uni angesagt und danach gibt es Lunch, was meistens auf dem Weg zum Training stattfindet. Der Rest des Nachmittags ist Training bzw. auf dem Platz spielen und zocken. Abends gehe ich jeden Tag ins Gym und arbeite an meiner Strength. Ich versuche immer zwischen 21:15 Uhr und 21:30 Uhr ins Bett zu gehen, aber manchmal klappt das nicht ganz so gut, weil irgendwas dazwischen kommt. Montags, mittwochs und freitags haben wir Teamworkouts von 6:30 Uhr bis 7:30 Uhr, deshalb ziehe ich da ein bisschen Uni-Zeit aus meinem Tagesablauf (was sich in manchen Kursen dann doch zeigt). Ich muss auch noch dazu sagen, dass mein Workload wesentlich größer ist als der meiner Teammates. Die meisten meiner Kollegen stehen wesentlich später auf und gehen später ins Bett und widmen weniger Zeit in den Process!

4. Was steht demnächst bei dir an? Wie bereitest du dich darauf vor?

Wie gesagt, wir sind gerade auf dem Weg zum letzten Turnier der regular season und spielen das Turnier von Texas A&M mit, was eines der größeren Turniere in Amerika ist. Nächstes Wochenende fahren wir nach Louisiana und spielen ein Test Match gegen drei andere Unis, um uns auf die post season nochmal besser vorzubereiten. Conference Tournament ist in 2 Wochen, wir haben dort letztes Jahr leider im Finale verloren und wollen deshalb dieses Jahr unbedingt gewinnen, weil wir einer der Favoriten sind. Nach dieser Saison werden wir die Conference wechseln, also wäre es nochmal geil dort zu gewinnen. Danach wird ausgelost, in welcher Region wir bei Regionals spielen werden. Ab da sind nur noch Baller am Start und es ist schwer von da weiterzukommen. Da muss man den Moment nutzen, um sich zu den  Nationals zu qualifizieren. Im Moment versuche ich meine ganzen Improvement Drills und Tests durchzuziehen. Außerdem schlage ich den Ball bei mittleren Distanzen im Moment nicht so nah dran, wie ich mir das vorstelle und versuche deshalb verschiedene Ziele in Form von Block practice auf der Range zu treffen. Viel Putten steht auch noch auf dem Trainingsplan, weil da kann man immer Schläge rausholen.

5. Was hat sich seit unserem letzten Gespräch bei dir getan? Neuigkeiten? Anstehende Turniere etc?

Seitdem wir das letzte mal gequatscht haben, hat sich nicht allzu viel geändert in Form des Prozesses. Ich bin wesentlich stärker geworden über den Winter, weil ich krass viel das Gym gehittet habe. Driving/off the Tee war immer meine Schwäche und das ist tatsächlich jetzt eine meiner Stärken. Ich schlage den Ball nochmal ein gutes Stück länger, aber vor allem wesentlich gerader und konstanter. Ich habe deshalb auch weniger an meinen Stärken gearbeitet, was sich leider auch ein bisschen in meinen Stats sehen lässt, aber das ist ok. Mein Game ist wesentlich stabiler und konstanter und ich glaube, dass die nächsten Wochen bzw. Monate richtig geil werden!

 

2021 NCAA Golf Championships at Grayhawk Golf Club in Scottsdale, Arizona (May 29-30, 2021)

6. Was sind deine Pläne für nach der Zeit am College?

Ich werde meinen Bachelor in Business Management im Mai 2023 fertig haben und habe dann noch eine Option, ein fünftes Jahr Eligibility hinten dran zu hängen, weil wir das als Option durch Corona dazu bekommen haben. Im Moment plane ich jedoch nicht das extra Jahr zu nehmen, weil ich zum Einen fertig bin mit meinem Studium und nur noch Bullshit dranhängen müsste, weil ich in einem Jahr den Master nicht machen kann. Der Plan – Stand jetzt – ist, direkt Pro zu werden und in Europa Gas zu geben. Das kann ich leider erst spontan schauen, welche Turniere ich spiele und welchen Weg genau ich einschlage, weil sich das im Golf (vermutlich in jedem Profi-Sport) in kurzer Zeit drastisch ändern kann. Deshalb: mal schauen, dem Process vertrauen, an meine Ziele glauben und an meinen Zielen arbeiten. In einem Jahr kann viel passieren.

Wir bedanken uns herzlichst für deine Zeit und die ausführlichen Antworten, Nico!

All the best für die letzten Turniere und Matches!!!

Wir glauben an Dich!#biyt

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